Energie in der Welt: Zahlen und Fakten
Nach der COVID-19-Pandemie und der anschließenden wirtschaftlichen Erholung in den Jahren 2021 bis 2022 kehrten das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Energieverbrauch in den G20-Ländern zu ihren historischen Trends zurück. Die Öl-, Kohle- und Gaspreise sanken, blieben aber aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten über ihrem Vorkrisenniveau.
In der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) brach die Kohlenachfrage ein, während sie insbesondere in China und Indien konstant blieb.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) stieg weiter an (+15 %), befördert durch Rekordinstallationen von Solar- und Windenergieanlagen in China.
Kohleverbrauch der G20-Staaten verlangsamt sich
Der Kohleverbrauch in den G20-Staaten stieg im Jahr 2023 um weniger als 3 % an. Das entspricht der Hälfte des Wachstums von 2022. Der Verbrauch stieg dennoch immer noch deutlich schneller als das durchschnittliche Wachstum zwischen 2010 und 2019. So stieg der Kohleverbrauch in China (+7 %) und Indien (+10 %) weiter an, während er in den USA (-18 %) und in der EU (-22 %) drastisch zurückging.
Erdölverbrauch bleibt auf Vorjahresniveau während Erdgasverbrauch rückläufig ist
Der Ölverbrauch der G20-Staaten blieb mit einem Anstieg um 2 % auf dem Niveau des Vorjahres. Der chinesische Ölverbrauch stieg 2023 auf ein Rekordhoch von +8 %, angetrieben durch einen starken Aufschwung im inländischen Luftverkehr nach Aufhebung der COVID-19-Beschränkungen Ende 2022. In Bezug auf den Ölverbrauch hat China mit den USA gleichgezogen und ist nun fast gleichauf mit dem größten Ölverbraucher der Welt.
Nach einem Rückgang um 2 % im Jahr 2022 stieg der Erdgasverbrauch 2023 wieder um 1 % an. Er blieb jedoch unter dem durchschnittlichen Trend der Jahre 2010 bis 2019. In den USA – dem weltweit größten Gasverbraucher – stieg der Erdgasverbrauch mit +1 % 2023 leicht an. Dies geschah vor dem Hintergrund eines zunehmenden inländischen Angebots, relativ niedriger Gaspreise und des Ausbaus der Gaskraftwerkskapazitäten um 9 Gigawatt (GW), welcher die Umstellung des Stromsektors von Kohle auf Gas beschleunigte.
Elektrizität
Der Stromverbrauch stieg 2023 weiter um 2 % an – wie bereits 2022 und im Einklang mit seinem durchschnittlichen Wachstum von 2010 bis 2019. Wie in den Vorjahren, war China für den größten Teil des Anstiegs des G20-Stromverbrauchs im Jahr 2023 verantwortlich. In Europa wurde die Stromnachfrage durch die schwache Industrietätigkeit beeinträchtigt und ging um 3,5 % zurück.
Fossile Brennstoffe blieben im Strommix der G20 mit einem Anteil von 62 % im Jahr 2023 dominant. Dieser Anteil ist jedoch seit 2010 (68 %) rückläufig, da die thermische Stromerzeugung auf Basis fossiler Energien deutlich langsamer gestiegen ist als die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie. Der Anteil von Wind- und Solarenergie am Strommix der G20 ist von 2 % im Jahr 2010 auf 15 % im Jahr 2023 gestiegen (9 % Wind- und 6 % Solarenergie). Die Stromerzeugung aus Kernenergie ist seit 2010 stabil geblieben. Ihr Anteil am G20-Strommix hat sich von 14 % im Jahr 2010 auf 10 % im Jahr 2023 verringert.
Globale CO2-Emissionen steigen weiter
Die energiebedingten CO2-Emissionen stiegen 2023 weiter um 2 % an – angetrieben durch ein weltweites Defizit bei der Wasserkrafterzeugung und einen Anstieg des weltweiten Verkehrs, insb. des Flugverkehrs. In China erhöhten sich die CO2-Emissionen um 5 %. Der Anstieg war damit mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019. In der Zwischenzeit gingen die CO2-Emissionen in den USA, dank der Umstellung von Kohle auf Gas und milderer Temperaturen, welche den Strom- und Wärmebedarf in Gebäuden verringerten, weiter um 2 % zurück. In der EU sanken die CO2-Emissionen 2023 gegenüber 2022 um 8 %, mit einem deutlichen Rückgang von 10 % in Deutschland.