11/06/2018: World Energy Issues Monitor 2018

Siegeszug der digitalen Energiewelt unaufhaltsam

Die aktuelle Themenlandkarte zu Energiefragen in Deutschland und weltweit zeigt einen Energiesektor, der sich mit den Risiken und Chancen der Digitalisierung, Dekarbonisierung und Dezentralisierung, den „3Ds“, auseinandersetzt. Dies ist das Ergebnis des „World Energy Issues Monitor 2018“, einer Befragung, die der World Energy Council bereits zum neunten Mal unter 1.200 Entscheidern der Energiewirtschaft in über 90 Ländern durchgeführt hat.

In den letzten Jahren wurde die Digitalisierung als eine der globalen Handlungsprioritäten mit hoher Wirkung und großer Unsicherheit identifiziert. Lediglich in China, Japan und Italien, wo das Thema einen Spitzenplatz auf der Agenda belegt, nehmen die Befragten das Maß der Unsicherheit als nur gering wahr.

Zum ersten Mal zeigt die Themenlandkarte das Entstehen eines Innovationsclusters, bestehend aus dem Internet der Dinge, künstlicher Intelligenz, der Blockchain-Technologie sowie Austausch- und Verkaufsplattformen. Dies erlaubt ein besseres Verständnis der Treiber der Digitalisierung und ihrer Auswirkungen auf den Energiemarkt. „Die technologische Revolution der Energiewende ist wohl noch stärker als die politische“, lautet das Fazit von Carsten Rolle, Geschäftsführer des Weltenergierats in Berlin. „Unternehmen können diesen Wandel von Geschäftsmodellen gestalten – oder sie werden gestaltet.“

Global gesehen haben sich die Handlungsprioritäten über die Jahre immer weiter angenähert, denn das Einhalten der Klimaschutzziele und der Umbau der Energiesysteme stellen viele Länder vor ähnliche Herausforderungen. „Wir sehen einen wichtigen Wandel bei den politischen und strategischen Prioritäten“, so Carsten Rolle. „Smarte dezentrale Energiesysteme haben Themen zu zentralen Großtechnologien für Energieversorger weiter verdrängt.“

Sorgenkinder sind für die Befragten aktuell unsichere Rohstoffpreise sowie geringes Wirtschaftswachstum. Der Entwicklung des Energiesektors hin zu einem stärker diversifizierten globalen Energiemix mit hoher Internationalisierung der Märkte stehen die geopolitischen Beziehungen zwischen der EU, Russland und den USA gegenüber.

„Globaler Klimaschutz ist nur mit mehr Handel, mehr internationaler Kooperation und gemeinsamen Forschungsanstrengungen erreichbar – ob bei erneuerbaren Energien oder bei Power-to-X-Technologien“, so Rolles Schlussfolgerung. Fragile geopolitische Beziehungen und protektionistische Entwicklungen sind daher ernste Unsicherheitsfaktoren für eine globale Energiewende.

Der komplette World Energy Issues Monitor 2018 ist hier abrufbar.

Ansprechpartnerin

Christiane Nowotzki
Senior Manager
T: (+49) 30 2028 1626
E: nowotzki@weltenergierat.de