Mit der „Energie für Deutschland“ informiert der Weltenergierat jährlich über aktuelle und relevante Energiefragen in der Welt, in Europa und in Deutschland. Die Broschüre stellt Fakten, Perspektiven und Positionen zur Energieversorgung im nationalen und internationalen Kontext dar und beleuchtet im diesjährigen Schwerpunktkapitel die „Offshore-Windenergie: Eine Ausbaurallye“. Die neue Ausgabe erscheint am 10. Juli 2024.
Neben der aktuellen Ausgabe finden Sie auf dieser Seite auch Zusammenfassungen ausgewählter Beiträge sowie die Ausgaben der vergangenen Jahre.
Weitere Schwerpunkte vergangener Ausgaben waren die Neuausrichtung der Gas- und Wasserstoff-Infrastruktur in Nordwesteuropa (2023), Deutschlands Versorgungssicherheit im Kontext aktueller geopolitischer Entwicklungen (2022), CBAM – Ein CO2-Grenzausgleich für die Europäische Union (2021), Wege zur Klimaneutralität (2020), die geopolitische Dimension der Energieversorgung durch Golfstaaten (2019), Herausforderungen und Instrumente der Klimaschutzes im Straßenverkehr (2018) und vieles mehr.
Energie für Deutschland 2024
Offshore-Windenergie: Eine globale Ausbau-Rallye
Die Offshore-Windindustrie hat auf globaler Ebene in den letzten zehn Jahren auf allen Ebenen ein starkes Wachstum verzeichnet. Weltweit setzen politische Stakeholder auf Offshore-Wind zur grundlastnahen Stromerzeugung. Industrieunternehmen sichern sich mit Stromabnahmeverträgen erneuerbaren Offshore-Strom, um ihre Dekarbonisierung voranzutreiben. In Forschung und Praxis ist zudem der (zukünftige) Beitrag der Offshore-Windenergie zum Aufbau einer auf erneuerbaren Energien basierenden Wasserstoffwirtschaft ein Thema. Die Ausbauziele weltweit legen das Fundament für ein weiteres starkes Wachstum der Branche. Dennoch ist der Sektor derzeit weltweit angeschlagen.
Neuausrichtung der Gas- und Wasserstoff-Infrastruktur in Nordwesteuropa
Wasserstoff spielt in Nordwesteuropa (Benelux-Staaten und Deutschland) eine wichtige Rolle: Bereits jetzt ist die Region einer der weltweit größten Verbraucher von Wasserstoff. Perspektivisch wird dessen Nutzung in den nächsten Jahren noch deutlich wachsen, da er als Schlüsselelement zum Erreichen von Klimaneutralität gilt. Die benötigte Infrastruktur für Wasserstoff ist jedoch sehr komplex, weil sie an allen Stufen der Wertschöpfungskette ansetzt: Von der Produktion bzw. dem Import über den Transport, die Speicherung bis hin zur Nutzung. Nordwesteuropa steht gleichzeitig nicht allein in der Welt: Die Konkurrenz, u. a. aus Asien, im Wasserstoffbereich ist groß. Darauf gilt es, zu reagieren.
Deutschlands Energieversorgungssicherheit im Kontext aktueller geopolitischer Entwicklungen
Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat die Energieversorgungssicherheit in Deutschland und Europa von einem Tag auf den anderen zu einem Thema höchster Priorität werden lassen. Prof. Dr. Frondel beleuchtet Deutschlands Sicherheit der Versorgung mit Energierohstoffen und Elektrizität, vergleicht das Versorgungsrisiko mit dem der übrigen G7-Staaten und leitet abschließend Empfehlungen zur Verbesserung der deutschen Versorgungssicherheit ab.
Nach der COVID-19-Pandemie und der anschließenden wirtschaftlichen Erholung in den Jahren 2021 bis 2022 kehrten das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Energieverbrauch in den G20-Ländern zu ihren historischen Trends zurück. Die Öl-, Kohle- und Gaspreise sanken, blieben aber aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten über ihrem Vorkrisenniveau.
Energie in der Europäischen Union: Zahlen und Fakten
Die Wirtschaftstätigkeit im Jahr 2023 stagnierte vor dem Hintergrund des steigenden Zinsniveaus und der gleichzeitigen Rücknahme einiger fiskalpolitischer Unterstützungsmaßnahmen der EU-Regierungen. Dadurch bewegten sich Konsum und Investitionen kaum und blieben hinter den Erwartungen zurück. Hohe Krankheitsstände in der Gruppe der Erwerbstätigen und auch der Abbau von Lagerbeständen belasteten das Wirtschaftswachstum zusätzlich.
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland hat sich gegenüber des Vorjahres um 8,1% auf 366,3 Mio. t Steinkohleneinheiten (SKE) verringert. Somit hat der Primärenergieverbrauch erneut einen neuen historischen Tiefstand seit der Wiedervereinigung erreicht. Einer der wichtigsten Einflussfaktoren dieser Entwicklung war die verringerte Wirtschaftsleistung, vor allem bedingt durch Produktionseinbußen bei energieintensiven Industrien.
Energie in der Welt: Preise für industriellen Energieverbrauch im internationalen Vergleich
Die Energiepreise für die Industrie bewegen sich aufgrund der unterschiedlichen Abnahmemengen und -strukturen auf einem niedrigeren Niveau als die Preise für private Haushalte. Innerhalb der Industrie gibt es wiederum ein breites Preisspektrum zwischen ca. 80 €/Megawattstunde (MWh) für maximal entlastete Unternehmen, wie z.B. in der Aluminiumproduktion und ca. 190 €/MWh für Unternehmen mit geringer Strompreisentlastung wie bspw. im Fahrzeugbau.
Natürlicher, oder geogener, Wasserstoff entsteht im Untergrund durch eine Reihe chemischer Reaktionen und physikalischer Prozesse. Bei der Serpentinisierung entsteht Wasserstoff als Nebenprodukt durch Oxidation von Eisen (Fe2+) in eisenreichen Gesteinen mit geringem Silikatanteil unter Einwirkung von Wasser. Wasserstoff entsteht, unter den richtigen Bedingungen, auch in Bändereisenerzen und in Eisensulfiden (z.B. Pyrit).
Energie in der Europäischen Union: Reform des europäischen Strommarktdesigns
Das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union und die Europäische Kommission haben sich Ende 2023 auf das lang erwartete Legislativpaket zur Reform des europäischen Strommarktdesigns geeinigt.
Wesentliches Motiv war hierbei – neben der weiteren Optimierung des Strom-Binnenmarktes – der Schutz der Stromkonsumenten vor hohen Preisen unter dem Eindruck der Energiepreiskrise 2022/2023.
Eine fundamentale Änderung des europäischen Strommarktdesigns blieb zwar aus, doch bringt die Reform eine Fülle von Maßnahmen mit sich, die z. T. gravierende Auswirkungen haben können.
2022 stellte für den deutschen Energiemarkt ein herausforderndes Jahr dar. Die Energiepreise stiegen, u. a. infolge des Russland-Ukraine-Kriegs, auf ein nie dagewesenes Niveau. Der Aspekt der Energieversorgungssicherheit, der in den letzten Jahren vernachlässigt worden war, rückte verstärkt in den Fokus der Energiedebatte. Dieser Entwicklung wurde durch eine stärkere Diversifizierung der Energielieferanten, den Bau von LNG-Terminals sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren im Energiebereich Rechnung getragen.
2022 war ein Jahr der multiplen Krisen für den Energie- und Stromsektor der Europäischen Union. Die hohen Gaspreise übertrugen sich auf den Strommarkt und führten auch dort zu nie dagewesenen Preisausschlägen in vielen Mitgliedstaaten. Zeitgleich wurde der Stromsektor von historisch niedrigen Erzeugungsmengen aus Kern- und Wasserkraft auf eine zusätzliche Belastungsprobe gestellt. Die resultierende Erzeugungslücke musste teilweise durch Kohlekraftwerke geschlossen werden. Gleichzeitig war 2022 auch ein Rekordjahr in Bezug auf die Produktion von Wind- und Solarstrom, deren Anteil an der Bruttostromerzeugung erstmals über demjenigen von Erdgas lag.
Die wirtschaftliche Erholung nach dem De-Facto-Ende der COVID-19-Pandemie fiel 2022 geringer als im Vorjahr aus. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der G20-Staaten wuchs 2022 weiter, allerdings nur um 2,5 % (im Vergleich zu 6 % im Jahr 2021). Der Gesamtenergieverbrauch der G20-Länder wuchs mit 2 % ebenfalls in einem langsameren Tempo (+5 % in 2021). Dennoch profitierten die meisten G20-Länder von einem Post-COVID-Aufschwung.
Energie in der Welt: Der US Inflation Reduction Act und seine Implikationen
Mit dem US Inflation Reduction Act (IRA), der im August 2022 veröffentlicht wurde, plant die US-Regierung, die nationale Wirtschaft zu stärken, Zukunftstechnologien im Inland zu fördern und somit zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen beizutragen. Insgesamt sind Investitionen von 433 Mrd. USD vorgesehen, von denen 369 Mrd. USD der Sicherheit der Energieversorgung und dem Klimaschutz dienen sollen.
Energie in der Welt: Der weltweite LNG-Markt: Möglichkeiten und Grenzen
Der weltweite Handel mit Flüssigerdgas (LNG) ist dank hoher Investitionen in die Infrastruktur in den vergangenen 10 Jahren um 57 % auf über 500 Mrd. m3 Gas p. a. gewachsen. Nach dem plötzlichen Lieferausfall großer Mengen russischen Pipeline-Gases hat Europa seine LNG-Importe 2022 um 60 Mrd. m³ erhöht. LNG wurde zu einem äußerst knappen Gut. Mittels schwimmender Terminals wurde und wird in Deutschland und der Europäischen Union die Importkapazität schnell erhöht. Der Abschluss von Lieferverträgen ist jedoch eine größere Herausforderung.
Energie in der Welt: Globaler Ausbau erneuerbarer Energien
Der weltweite Ausbau erneuerbarer Energien nahm – allen Krisen zum Trotz – in den letzten Jahren weiter stetig zu. Erneuerbare sind aufgrund ihrer Kostenreduktion gegenüber konventioneller Erzeugung zunehmend attraktiv geworden. Auch durch technologische Innovationen und zunehmende Akzeptanz erfahren sie einen immensen Kapazitätszuwachs. Mit ca. 80 % des globalen Zubaus sind sie deutlich dominant gegenüber konventionellen Erzeugungsarten. Dies stellt eine Verdoppelung im Vergleich zu 2010 dar. Derzeit sind weltweit über 3.000 Gigawatt (GW) an erneuerbaren Energien installiert, mit einem jährlichen Zubau von ca. 300 GW.
Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 418,5 Mio. t Steinkohleeinheiten Energie verbraucht. Damit gehört Deutschland weiterhin zum Kreis der weltweit zehn größten Energiemärkte. Der Primärenergieverbrauch entspricht 118 kg SKE pro 1.000 € BIP. Im weltweiten Durchschnitt war der Energieverbrauch 2021 – gemessen an der Wirtschaftsleistung – doppelt so hoch wie in Deutschland.
Nachdem die wirtschaftliche Entwicklung der Europäischen Union (EU) im Jahr 2020 stark von der COVID-19-Pandemie gebremst worden war, konnte sie sich 2021 erholen. Ende 2021 war das BIP pro Kopf gegenüber 2020 um 7,9 % gestiegen. Diese Entwicklung bildet sich analog in den Volkswirtschaften Italien (+7,7 %) sowie Frankreich und Spanien (jeweils +7,5 %) ab. Mit 6 % fiel der Zuwachs Deutschlands im EU-Durchschnitt unterdurchschnittlich aus.
2021 kam es, nach einem durch die COVID-19-Pandemie und Lockdown-Maßnahmen geprägtem Jahr 2020, zu einer wirtschaftlichen Erholung und einem Wirtschaftswachstum von 6 %. Der Primärenergieverbrauch der G20-Staaten stieg um 5 % an. Kohle blieb mit einem Anteil von 32 % am Energiemix auch im Jahr 2021 in den G20-Staaten der Energieträger mit dem höchsten Verbrauch, gefolgt von Öl mit einem Anteil von 27 % und Gas mit 22 %. In China, Russland, Brasilien, Südkorea und in der Türkei übertraf der Energieverbrauch 2021 sogar den von 2019.
Energie in der Welt: Erreichbarkeit des 1,5 Grad-Ziels
Das 1,5 Grad-Ziel ist im Klimaabkommen von Paris hinterlegt. Es hat das Ziel, den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Auch die Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag von 2021 das 1,5 Grad-Ziel zum Maßstab ihres Handelns gemacht. Wie realistisch es ist jedoch, dass dieses Ziel erreicht werden kann?
Gas – im Sinne gasförmiger Energieträger – wird auch in der Energiewelt von morgen benötigt. So können große Energiemengen wirtschaftlich über weite Distanzen transportiert sowie gespeichert und stofflich genutzt werden. Mit Blick auf die ambitionierten Klimaziele vieler Länder weltweit, insbesondere das Erreichen von Klimaneutralität, wird der Einsatz von Gas weitestgehend CO2-neutral erfolgen müssen.
Energie in der Europäischen Union: Importabhängigkeit der Europäischen Union von fossilen Energierohstoffen
Da die fossile Energieförderung der EU den Eigenbedarf nicht decken kann, ist sie in erheblichem Umfang auf den Import aus Drittstaaten angewiesen. Dies hat in den vergangenen Jahrzehnten zu einer nahezu stetig gestiegenen Energieabhängigkeit geführt.
Wir verwenden technisch notwendige Cookies auf unserer Webseite sowie externe Dienste.
Standardmäßig sind alle externen Dienste deaktiviert. Sie können diese jedoch nach belieben aktivieren & deaktivieren.
Für weitere Informationen lesen Sie unsere DatenschutzerklärungAkzeptierenAblehnen