Kolumbianisch –
Deutscher Wasserstoff-Dialog

zur Reindustrialisierung durch erneuerbaren Wasserstoff (2023 / 2024)

Der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und der Weltenergierat-Deutschland e.V. wurden von der Sequa gGmbH mit der Umsetzung der Kleinmaßnahme (KM) „Kolumbianisch – Deutscher Dialog zur Reindustrialisierung durch erneuerbaren Wasserstoff“ beauftragt.


PROJEKTAKTIVITÄTEN

Zur Erreichung der Ergebnisse sieht die Kleinmaßnahme folgende Projektaktivitäten vor:

– Erstellung einer Kurzstudie zu den Produktions- und Bereitstellungskosten von grünem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten in Kolumbien zur Unterstützung des Kolumbianisch-Deutschen Wasserstoff-Dialogs
– Vertiefung der Vernetzung wichtiger Wasserstoffakteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus Deutschland und Kolumbien, u.a. durch Planung und Durchführung von drei Webinaren
– Durchführung eines Stakeholder-Workshop in Kolumbien (März 2024 in Bogotá)
– Unterstützung deutscher Unternehmen in der Kontaktanbahnung

Studie: Power-to-X Colombia

Wie der Aufbau einer Wasserstoffproduktion in Kolumbien gelingen kann

Für klimaneutrale Industrieprozesse sind grüner Wasserstoff und darauf basierende Power-to-X-Produkte unverzichtbar. Neben der Wasserstoffproduktion in Deutschland ist daher ein kosteneffizienter Import von Power-to-X-Produkten notwendig. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und des Weltenergierat – Deutschland die Produktions- und Bereitstellungskosten von Wasserstoff in und aus Kolumbien untersucht. Die Studie bietet eine umfassende Analyse geeigneter Standorte in Kolumbien für großflächige Onshore-Wind- und Photovoltaikanlagen sowie für die Produktion von Power-to-X-Energieträgern(PtX), wie gasförmigem und flüssigem Wasserstoff, Ammoniak oder Methanol. Drei Regionen (Cartagena/Barranquilla, La Guajira, Valle del Cauca) sind demnach besonders geeignet.

Zur Studie Weitere Informationen

HINTERGRUND

Kolumbien zählt zu den wirtschaftlich dynamischsten und mit über 50 Millionen Einwohner:innen zu den bevölkerungsreichsten Staaten Lateinamerikas. Es verfügt neben enormen Wind- und Solarressourcen auch über große Süßwasservorkommen. Dies sind ideale Bedingungen für die kostengünstige Produktion (und perspektivisch Exporten) von erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten. Bis 2030 plant Kolumbien eine jährliche Erzeugung von 120.000 bis 380.000 Tonnen Wasserstoff und die Installation einer Elektrolyseur Leistung von 1 bis 3 Gigawatt.

PROJEKTZIEL

Das Projektziel der Kleinmaßnahme ist die Stärkung der kolumbianischen Partner bei der Erschließung der Potenziale von erneuerbaren Energien und Wasserstoff. Das Projekt strebt folgende Ergebnisse an:

  • Beschreibung der sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen in der Region La Guajira in Bezug auf den Aufbau von erneuerbaren Energien (Sozialstruktur, Beschäftigungspotential, Partizipation der indigenen Bevölkerung);
  • Identifizierung des Wind- und PV Potentials sowie der Süßwasserressourcen;
  • Analyse möglicher Stromtrassen zur Weiterleitung des EE-Stroms;
  • Untersuchung möglicher Elektrolyseanlagen vor Ort;
  • Grobe Kostenprojektionen und Abschätzungen für Infrastruktur, H2- Erzeugung und Derivaten

PROJEKTTRÄGER

Deutsche Partner der Kurzmaßnahme sind neben dem Weltenergierat – Deutschland, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Kolumbianischer Partner ist der Wirtschaftsverband Asociación Nacional de Empresarios de Colombia (ANDI).

Projektlaufzeit: 1. Juli 2023 bis 30. April 2024.
Weitere Informationen finden Sie im Projekt-Factsheet (Deutsch / English / Español).


DELEGATIONSREISE NACH KOLUMBIEN UND WORKSHOP

5.-6. März 2024 in Bogotá, Kolumbien

Am 5. März reiste eine von Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Weltenergierat – Deutschland zusammengestellte Wirtschaftsdelegation gemeinsam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), PStS’in Dr. Franziska Brantner, nach Bogotá. Anlass war zum einen ein Abschlussworkshop im Rahmen des Deutsch-Kolumbianischen Wasserstoffdialogs, welches gemeinsam von BDI, Weltenergierat – Deutschland und dem kolumbianischen Partner – dem Wirtschaftsverband Asociación Nacional de Empresarios de Colombia (ANDI) umgesetzt wurde. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ist mit einer Studie ebenfalls involviert. Prof. Christopher Hebling (ISE) stellte die Ergebnisse einer detaillierten Analyse der regionalen Potenziale einer Wasserstoffproduktion in Kolumbien zur Diskussion, bevor örtliche Unternehmen den Stand ihrer Wasserstoffprojekte präsentierten. Zum anderen gaben die beiden anwesenden kolumbianischen Minister für Industrie und für Energie, Germán Umaña und Omar Andrés Camacho, gemeinsam mit Staatssekretärin PStS’in Dr. Franziska Brantner den Startschuss für die Arbeit im bilateralen Steuerungskreis zu Erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff. Weltenergierat-Geschäftsführer Dr. Carsten Rolle leitete die Wirtschaftsdelegation und moderierte die deutschen Beiträge in den verschiedenen Sitzungen.

Die Agenda der Delegationsreise finden Sie hier.

Für weitere Informationen zur Delegation wenden Sie sich bitte an Frau Uta Knott, Senior Manager Lateinamerika, Bundesverband der Deutschen Wirtschaft (BDI) (u.knott@bdi.eu).


Eindrücke der Delegationsreise

H2-WEBINARE (Agenda und Downloads)

Zur Vernetzung wichtiger Wasserstoff Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus Kolumbien und Deutschland wurden nach einem intensiven Stakeholder Mapping drei Webinare konzipiert und durchgeführt. Diese dienten neben dem Austausch von Informationen zu den jeweiligen H2 Strategien und zum Stand von Wasserstoffprojekten auch der ersten Kontaktanbahnung deutscher und kolumbianischer Unternehmen. Die Programme und Vorträge der drei Webinare stehen ihnen hier zum Download zur Verfügung.