13/06/2019: Energie für Deutschland 2019

Energiewende auf Arabisch: Energiereiche Golfregion im Umbruch

Die Energielandschaft in der Golfregion sieht sich zunehmend einem Wandel ausgesetzt. Derzeit produzieren die Golfstaaten 33 % der weltweit täglich benötigten Erdölmenge. Doch das Wachstum der globalen Nachfrage nach fossilen Energieträgern schwächt sich stark ab, neue, nachhaltige Technologien werden etabliert. So versucht auch diese Region, ihre „Energiewende“ umzusetzen.

Bis 2025 sollen 5–25 % des zusätzlichen Energiebedarfs durch erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Wind und solarthermische Kraftwerke abgedeckt werden. Beim Zubau neuer Kraftwerkskapazitäten haben die Investitionen in erneuerbare Energien die in fossile Energien seit 2015 überholt. Trotzdem: Die Erneuerung des Energiesystems ist eine Herausforderung. Mehr als 98 % des Primärenergiebedarfes der Golfstaaten werden heute noch durch fossile Brennstoffe gedeckt. Auch zur Stromerzeugung werden primär Erdgas und Erdöl genutzt. Wenn die ambitionierten Ausbauziele für Erneuerbare 2025 erreicht werden, würden sie nur bis zu 7 % des gesamten Strombedarfs decken.

„Die Region birgt viel Potenzial für den Ausbau von erneuerbaren Energien. Um dieses Potenzial nutzbar zu machen muss der Ausbau aber Hand in Hand gehen mit Investitionen in Speichertechnologien,“ so Dr. Uwe Franke, Präsident des Weltenergierat – Deutschland. Insbesondere „Power-to-X“ Anwendungen sollten ins strategische Zentrum rücken, so Franke weiter. Hierbei werden wasserstoffbasierte Energieträger aus erneuerbarer Stromerzeugung umgewandelt und transportierbar und damit auch exportierbar gemacht.

Die Analyse erschien in der neu veröffentlichten Publikation des Weltenergierat – Deutschland „Energie für Deutschland 2019“. Die Autoren der Analyse sind Dr. Kirsten Westphal (Stiftung Wissenschaft und Politik, SWP), Dr. David Ramin Jalilvand (Orient Matters GmbH) sowie Markus Groissböck (Siemens AG). Die gesamte Publikation steht zum Download zur Verfügung.