Einfluss von COVID-19 auf die globalen CO2-Emissionen

COVID-19-bedingt sanken die globalen CO2-Emissionen 2020 im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich: um 2.056 Mio. t bzw. 6 %. Das ist der stärkste Rückgang in den letzten 50 Jahren und deutlich höher als der Rückgang 2009 im Zuge der Finanzkrise (-635 Mio. t) oder 1981 während der zweiten Ölkrise: (-228 Mio. t). Die Verringerung der Emissionen war besonders stark in den OECD-Ländern ausgeprägt (insgesamt -1.354 Mio. t bzw. -11 %).

Die drei Länder mit dem stärksten Rückgang in absoluten Zahlen waren die USA (-562 Mio. t), gefolgt von Indien (-170 Mio. t) und Russland (-116 Mio. t). In relativen Zahlen zeigte sich der stärkste Rückgang in Belgien (-27 %), Griechenland (-24 %) und Venezuela (-24 %). Allerdings gab es auch Länder, die trotz der COVID-19-Folgen ihre Emissionsfracht gesteigert haben: China (+87 Mio. t bzw. +0,9 %) und Iran (+4,5 Mio. t bzw. +0,7 %).

Nachhaltig dürfte der CO2-Rückgang allerdings nicht sein. Bereits jetzt verdichten sich die Zeichen, dass die Treibhausgas (THG)-Emissionen 2021 im Vergleich zu 2020 wieder steigen werden. Dr. Fatih Birol, Vorsitzender der Internationalen Energieagentur (IEA), gab im April 2021 die Prognose bekannt, dass für das Jahr 2021 THG-Emissionen knapp unter dem Niveau von 2019 erwartet werden. Agora Energiewende schätzte die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr kürzlich auf 47 Mio. t CO2, d. h., Deutschland würde 2021 bei einem Emissionsniveau von -37 % im Vergleich zu 1990 liegen. Zum Vergleich die Zielmarke für 2020: -40 %.

Noch ist es zu früh, die Prognosen als gesetzt zu sehen, da neue COVID-19-Varianten bzw. geringer Impffortschritt immer noch das Potenzial für deutliche Einschränkungen haben. In Erinnerung rufen lässt sich allerdings die Situation nach der Finanzkrise 2009. Im Jahr 2010 stiegen die globalen THG-Emissionen mit 1.350 Mio. t wieder extrem stark an.