Energie in der EU: Zahlen und Fakten

Wirtschaftliche Entwicklung

Nachdem die wirtschaftliche Entwicklung der Europäischen Union (EU) im Jahr 2020 stark von der COVID-19-Pandemie gebremst worden war, konnte sie sich 2021 erholen. Ende 2021 war das BIP pro Kopf gegenüber 2020 um 7,9 % gestiegen. Diese Entwicklung bildet sich analog in den Volkswirtschaften Italien (+7,7 %) sowie Frankreich und Spanien (jeweils +7,5 %) ab. Mit 6 % fiel der Zuwachs Deutschlands im EU-Durchschnitt unterdurchschnittlich aus.

Primärenergievergleich steigt um fast 5 %

Nach dem COVID-19-bedingten Einbruch der Energienachfrage im Jahr 2020, stieg der Primärenergieverbrauch im Jahr 2021 wieder um 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die meisten größeren EU-Staaten konnten ihren Primärenergieverbrauch im Laufe des letzten Jahrzehnts langsam, aber kontinuierlich verringern: Deutschland etwa von 330 Mtoe (Millionen Tonnen Öleinheiten) im Jahr 2010 auf 286 Mtoe in 2021, Frankreich von 263 Mtoe auf 235 Mtoe, Italien von 174 Mtoe auf 147 Mtoe und Spanien von 128 Mtoe auf 114 Mtoe. Polen stellt eine Ausnahme dar. Dort erhöhte sich der Verbrauch von 101 Mtoe in 2010 auf 108 Mtoe in 2021.

Kohleverstromung erhöht sich

Der Stromverbrauch in der EU erhöhte sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,8%. Die Kapazitäten zur Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien stiegen von 479.193 Megawatt zum Jahresende 2020 auf 511.578 MW Ende 2021. Dieser Zuwachs stellt das stärkste jemals innerhalb eines Jahres erreichte Wachstum seit Messung der EE-Kapazitäten dar. In Summe waren die regenerativen Energien 2021 an der gesamten Stromerzeugung mit 37 % beteiligt. Die Stromerzeugung basierend auf konventionellen Energien erhöhte sich 2021 im Vergleich zu 2020 um ca. 6 %. Die Stromerzeugung aus Kohle legte 2021 um ein Fünftel % im Vergleich zu 2020 zu. Dies erklärt sich vor allem durch die stark gestiegenen Erdgaspreise in der zweiten Jahreshälfte 2021.

Steigende Strompreise in der zweiten Jahreshälfte

Ab Mitte 2020 stiegen die Preise an den europäischen Strombörsen, nach einem pandemiebedingten Rückgang, wieder an. Dieser Anstieg setzte sich auch in 2021 fort, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. Bezogen auf den Jahresanfang 2021 verdreifachten sich die Strompreise in einzelnen Mitgliedsstaaten zum Jahresende.

Entwicklung der CO2-Emissionen

Infolge der starken Zunahme der Kohleverstromung in 2021 gegenüber 2020 um fast ca. 20 % stieg auch die CO2-Intensität des Stromsektors der EU27. Lag diese im Jahr 2020 noch bei rund 254 g CO2/kWh, stieg sie 2021 um 3,5 %. Im Vergleich zu 2019, d. h. dem Zeitpunkt vor der Pandemie, lag die CO2-Intensität jedoch 4,6 % niedriger.


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