Energie in der Welt: Zahlen und Fakten
Gesamter Energieverbrauch
Das Jahr 2020 war durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie sowie Lockdown-Maßnahmen der Nationalstaaten geprägt, die die Weltwirtschaft in die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg stürzten und den Energieverbrauch in den G20-Staaten um 3,5 % sinken ließen. Der Primärenergieverbrauch sank, außer in China, in allen G20-Staaten. In China stieg er im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 %.
Sinkender Kohleverbrauch
Kohle blieb mit einem Anteil von 31 % am Energiemix der am meisten genutzte Energieträger in den G20-Staaten. Vor dem Hintergrund einer geringeren Stromnachfrage aufgrund der COVID-19-Krise, einer verstärkten Konkurrenz durch Erdgas infolge sinkender Preise und einer steigenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schrumpfte der Kohlekonsum der G20-Staaten im Jahr 2020 jedoch um 4,6 %.
Der Erdölverbrauch brach – mit Ausnahme von China – ein
Aufgrund der politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, die den globalen Industrie- und Transportsektor stark beeinträchtigten, ging auch der Erdölverbrauch im Jahr 2020 deutlich um 6,9 % zurück. Damit wurde sein kontinuierlicher Anstieg im Zeitraum 2011 bis 2019 von 1,2 %/Jahr umgekehrt. In den meisten Ländern stürzte der Ölverbrauch auf Rekordtiefs: in Kanada und dem Vereinigten Königreich fiel er um 15,4 %, in den USA um 12 %, in der EU27 um 11 % und in Indien um 10%. Lediglich in China konnte er ein Wachstum von 3,7 % verzeichnen.
Der Erdgasverbrauch sank nur leicht
Nach einem kontinuierlichen Wachstum im Zeitraum 2008 bis 2019 von 2,2 %/Jahr ging der Erdgasverbrauch in den G20-Staaten im Jahr 2020 um 1,6 % zurück. In den USA sank die Nachfrage um 1,3 %, in Russland um 3,3 % und in der EU27 um 3,2 %. Infolge der schnellen wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie und eines strengen Winters, der die Nachfrage antrieb, stieg der Erdgasverbrauch in China hingegen um 7,2 % an. Auch in der Türkei nahm der Verbrauch um fast 7 % zu.
Weltweit sinkende CO2-Emissionen
China, welches 2019 für 35% der CO2 Emissionen der G20 verantwortlich war, begrenzte das Wachstum seiner CO2-Emissionen auf 1,6 % im Jahr 2020. In den USA, dessen Anteil an den Gesamtemissionen der G20 im Jahr 2019 18% betrug, sanken die CO2-Emissionen um fast 11%. In der EU wirkten sich die reduzierte Kohleverstromung, die steigenden Erneuerbaren-Anteile und die Lockdown-Maßnahmen im Zuge der Pandemie deutlich auf die CO2-Emissionen aus, die um 10 % zurückgingen.
Ausblick
Im Jahr 2021 wird der Energieverbrauch der G20-Staaten im Zuge einer wirtschaftlichen Erholung ersten Schätzungen zufolge um 3,8 % anwachsen. Auch die energiebedingten CO2-Emissionen könnten im Vergleich zu 2020 um 4,2% steigen. Laut der neuesten Prognosen könnte das Wirtschaftswachstum der G20 insgesamt sogar 6 % betragen. Allerdings ist die künftige Entwicklung mit Unsicherheit behaftet. Die erneute starke Verbreitung der COVID-19-Pandemie in Indien ab März 2021 senkte das ursprünglich prognostizierte BIP-Wachstum bspw. deutlich.
Auf Ebene der Verbrauchssektoren wird der Energieverbrauch der G20-Staaten weiter durch Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, die u. a. in einem verringerten Transportaufkommen resultieren, sowie Verhaltensänderungen, wie einem steigenden Anteil von Homeoffice, und die Umsetzung von Klimamaßnahmen beeinflusst.