Energie in der Welt: Zahlen und Fakten
Steigender Kohleverbrauch
Der Kohleverbrauch stieg in den G20-Staaten im Vergleich zu 2020 um 5,8 % an. Dies ist der größte Anstieg seit 2003. In der EU stieg er sogar um fast 13 %, darunter um 18 % in Deutschland. Auch in den USA erhöhte sich der Verbrauch um knapp 15 %. Der Konsum war seit 2018 in der EU und seit 2013 in den USA zurückgegangen, da beide Regionen ehrgeizige Maßnahmen zum Ausstieg aus der Kohle zugunsten von Gas und erneuerbaren Energien umgesetzt hatten. Im Jahr 2021 veranlassten allerdings rasant steigende Gaspreise die Stromerzeuger in beiden Regionen dazu, sich der Kohleverstromung erneut zuzuwenden. China hat einen Anteil von 57 % am Kohleverbrauch der G20-Staaten und verzeichnet darüber hinaus die höchste Wachstumsrate (4,6 %) beim Verbrauch seit einem Jahrzehnt. Die anhaltende Nachfrage nach Kohle seit Mitte 2020, insbesondere durch den Aufschwung in China, trug zu einem Anstieg der weltweiten Kohlepreise bei.
Wirtschaftliche Erholung führt zu höherem Erdölverbrauch
Im Jahr 2021 stieg der Gesamtölverbrauch der G20-Gruppe gegenüber 2020 um über 4 %. Dies geschah insbesondere vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung, aber auch gelockerter Verkehrsbeschränkungen. Auf den Verkehrssektor entfielen 2019 53 % des gesamten Ölproduktverbrauchs der G20. Der Ölverbrauch stieg in fast allen G20-Staaten (zusammen um 4 %) an, insbesondere in den USA (7,8 %). Ungeachtet dieser Erholung blieb der Ölverbrauch in den meisten G20-Ländern, außer in Brasilien, China, der Türkei und Südkorea, allerdings unter dem Niveau von 2019.
Elektrizität:
Mit über 21.000 TWh lag der Stromverbrauch der G20 Staaten um 5 % über dem Niveau von 2019. In China, auf das 36 % des G20-Stromverbrauchs entfielen, stieg er um fast 10 % und erreichte damit einen neuen Rekord. Fossile Brennstoffe dominierten mit einem Anteil von 63 % im Jahr 2021 immer noch den Strommix. Dieser Anteil sank jedoch insgesamt von 69 % im Jahr 2010. Der Anteil von Wind- und Solarenergie am G20-Strommix ist in den letzten 11 Jahren (von 2 % im Jahr 2010 auf 11 %) gestiegen. Die Stromerzeugung aus Kernenergie blieb stabil. Ihr Anteil am G20-Strommix ist von 14 % im Jahr 2010 jedoch auf 11 % in 2021 gesunken. Der Anteil der Stromerzeugung auf Basis von Wasserkraft lag 2021 bei 14 %.
Globale CO2-Emissionen steigen um fast 6 %
Die energiebezogenen CO2-Emissionen der G20-Staaten stiegen 2021 um fast 6 % an. Damit übertrafen sie sogar das Niveau von 2019 um fast 1 %. Dieser Anstieg ist auf einen zunehmenden Energieverbrauch, insbesondere von Kohle und Öl, in den meisten G20- Ländern zurückzuführen. Ein Großteil des Emissionsanstiegs entfiel mit 6 % auf China, das insgesamt 38 % der G20-Emissionen auf sich vereinte. Aber auch in den USA und in der EU stiegen die CO2-Emissionen um über 6 %. Auch die Türkei (+12 %), Russland (fast +10 %), Südafrika (+8 %) und Indien (+5 %) verzeichneten steigende Emissionen.