Energie in der Welt: Zahlen und Fakten

Primärenergieverbrauch

2021 kam es, nach einem durch die COVID-19-Pandemie und Lockdown-Maßnahmen geprägtem Jahr 2020, zu einer wirtschaftlichen Erholung und  einem Wirtschaftswachstum von 6 %. Der Primärenergieverbrauch der G20-Staaten stieg um 5 % an. Kohle blieb mit einem Anteil von 32 % am Energiemix auch im Jahr 2021 in den G20-Staaten der Energieträger mit dem höchsten Verbrauch, gefolgt von Öl mit einem Anteil von 27 % und Gas mit 22 %. In China, Russland, Brasilien, Südkorea und in der Türkei übertraf der Energieverbrauch 2021 sogar den von 2019.

Steigender Kohleverbrauch

Der Kohleverbrauch stieg in den G20-Staaten im Vergleich zu 2020 um 5,8 % an. Dies ist der größte Anstieg seit 2003. In der EU stieg er sogar um fast 13 %, darunter um 18 % in Deutschland. Auch in den USA erhöhte sich der Verbrauch um knapp 15 %. Der Konsum war seit 2018 in der EU und seit 2013 in den USA zurückgegangen, da beide Regionen ehrgeizige Maßnahmen zum Ausstieg aus der Kohle zugunsten von Gas und erneuerbaren Energien umgesetzt hatten. Im Jahr 2021 veranlassten allerdings rasant steigende Gaspreise die Stromerzeuger in beiden Regionen dazu, sich der Kohleverstromung erneut zuzuwenden. China hat einen Anteil von 57 % am Kohleverbrauch der G20-Staaten und verzeichnet darüber hinaus die höchste Wachstumsrate (4,6 %) beim Verbrauch seit einem Jahrzehnt. Die anhaltende Nachfrage nach Kohle seit Mitte 2020, insbesondere durch den Aufschwung in China, trug zu einem Anstieg der weltweiten Kohlepreise bei.

Wirtschaftliche Erholung führt zu höherem Erdölverbrauch

Im Jahr 2021 stieg der Gesamtölverbrauch der G20-Gruppe gegenüber 2020 um über 4 %. Dies geschah insbesondere vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung, aber auch gelockerter Verkehrsbeschränkungen. Auf den Verkehrssektor entfielen 2019 53 % des gesamten Ölproduktverbrauchs der G20. Der Ölverbrauch stieg in fast allen G20-Staaten (zusammen um 4 %) an, insbesondere in den USA (7,8 %). Ungeachtet dieser Erholung blieb der Ölverbrauch in den meisten G20-Ländern, außer in Brasilien, China, der Türkei und Südkorea, allerdings unter dem Niveau von 2019.

Rasant steigende Preise auch im Erdgasbereich

Nach einem Rückgang im Jahr 2020 stieg der Gasverbrauch innerhalb der G20-Gruppe 2021 um mehr als 5 %. Der Anstieg der Gasnachfrage führte zu einem weltweiten Anstieg der Gaspreise im Jahr 2021. In Europa stiegen die Gaspreise um das Vierfache, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Zum einen auf eine starke Nachfrage nach der Wiederauffüllung von Gasspeichern, da die kalten Temperaturen im ersten Quartal 2021 die Speicherfüllstände reduziert hatten, welche das ganze Jahr über relativ niedrig blieben. Dies schürte die Angst vor einer Erschöpfung der Speicher und führte zu volatilen Großhandelspreisen für Gas. Zum anderen auf eine höhere Gasnachfrage aus dem Energiesektor aufgrund der unerwartet geringen erneuerbaren Stromerzeugung, geringere Importe aus Russland und steigende Kosten für LNG.

Elektrizität:

Mit über 21.000 TWh lag der Stromverbrauch der G20 Staaten um 5 % über dem Niveau von 2019. In China, auf das 36 % des G20-Stromverbrauchs entfielen, stieg er um fast 10 % und erreichte damit einen neuen Rekord. Fossile Brennstoffe dominierten mit einem Anteil von 63 % im Jahr 2021 immer noch den Strommix. Dieser Anteil sank jedoch insgesamt von 69 % im Jahr 2010. Der Anteil von Wind- und Solarenergie am G20-Strommix ist in den letzten 11 Jahren (von 2 % im Jahr 2010 auf 11 %) gestiegen. Die Stromerzeugung aus Kernenergie blieb stabil. Ihr Anteil am G20-Strommix ist von 14 % im Jahr 2010 jedoch auf 11 % in 2021 gesunken. Der Anteil der Stromerzeugung auf Basis von Wasserkraft lag 2021 bei 14 %.

Globale CO2-Emissionen steigen um fast 6 %

Die energiebezogenen CO2-Emissionen der G20-Staaten stiegen 2021 um fast 6 % an. Damit übertrafen sie sogar das Niveau von 2019 um fast 1 %. Dieser Anstieg ist auf einen zunehmenden Energieverbrauch, insbesondere von Kohle und Öl, in den meisten G20- Ländern zurückzuführen. Ein Großteil des Emissionsanstiegs entfiel mit 6 % auf China, das insgesamt 38 % der G20-Emissionen auf sich vereinte. Aber auch in den USA und in der EU stiegen die CO2-Emissionen um über 6 %. Auch die Türkei (+12 %), Russland (fast +10 %), Südafrika (+8 %) und Indien (+5 %) verzeichneten steigende Emissionen.


Mehr dazu…