Energie in Deutschland: Zahlen und Fakten 2021

Eckdaten des deutschen Energiemarktes

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 418,5 Mio. t Steinkohleeinheiten Energie verbraucht. Damit gehört Deutschland weiterhin zum Kreis der weltweit zehn größten Energiemärkte. Der Primärenergieverbrauch entspricht 118 kg SKE pro 1.000 € Bruttoinlandsprodukt. Im weltweiten Durchschnitt war der Energieverbrauch 2021 – gemessen an der Wirtschaftsleistung – doppelt so hoch wie in Deutschland.

Gleichbleibend hohe Energieimportabhängigkeit

Deutschland deckte den Energieverbrauch 2021 zu 29 % durch heimische Energien gedeckt. Der Anteil der Importe an der Deckung des Primärenergiebedarfs betrug bei Mineralöl 98 %, bei Erdgas 95 % und bei Steinkohle 100 %. Erneuerbare Energien und Braunkohle sind die einzigen heimischen Energiequellen, über die Deutschland in größerem Umfang verfügt.

Erneuerbare Energien

Regenerative Energien waren im Jahr 2021 mit 39,7 % an der Brutto-Stromerzeugung in Deutschland beteiligt. Es entfielen auf die Windenergie 113,8 TWh, auf die Photovoltaik 50,0 TWh, auf die Biomasse 44,8 TWh, auf die Wasserkraft 19,1 TWh, auf Müll (nur erneuerbarer Anteil – 50 %) 5,7 TWh und auf Geothermie 0,2 TWh. Insgesamt nahm die Stromerzeugung aus Erneuerbaren um 7,0 % gegenüber 2020 ab.

Mineralölverbrauch sinkt

Der Inlandsverbrauch an Mineralölprodukten betrug 2021 rund 86,2 Mio. t (2020: 89,5 Mio. t). Die Basis für die Versorgung sind die Rohöleinfuhren, da rechnerisch nur 2 % des Bedarfs aus inländischer Förderung gedeckt werden können. Zwei Drittel der Verbrauchsbereiche entfielen auf den Verkehrssektor. Das verbleibende Drittel verteilte sich auf die Industrie sowie den Sektor Haushalte, Gewerbe und Dienstleistungen.

Leicht steigender Erdgasverbrauch

Der Primärenergieverbrauch an Erdgas betrug rund 1.012,2 TWh (2020: 965,3 TWh). 31 % entfielen auf die Beheizung von Privathaushalten. Die Industrie war mit 37 % am Erdgasverbrauch beteiligt. 95 % des Erdgasbedarfs werden durch Importe gedeckt. Die Einfuhren erfolgten zu rund 95 % über Pipelines und zu etwa 5 % als verflüssigtes Erdgas (LNG). Wichtigster Lieferant war Russland, gefolgt von Norwegen und den Niederlanden.

Erhöhte Braunkohlenförderung

In Deutschland wurden 2021 rund 126,3 Mio. t Braunkohle gefördert, und zwar ausschließlich im Tagebau. Schwerpunkt der Braunkohlennutzung ist die Stromerzeugung. Die Fördermenge des Jahres 2021 erhöhte sich um 17,6 %, war aber niedriger als im Jahr 2019 mit 131,3 Mio. t.

Anstieg der Steinkohlenimporte

Die deutschen Steinkohlenimporte sind 2021 um rund 31 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der größte Steinkohlenlieferant für Deutschland ist Russland mit einem Anteil von fast 50 %. Darauf folgen die USA mit 17,3 %, Australien  mit 13,4 %, Kolumbien mit 5,6 % und Polen mit 3,9 %. Besonders stark erhöhten sich die Importe aus Russland – und zwar um 42,8 %.

Kernenergieverbrauch erhöht sich

Der Primärenergieverbrauch an Kernenergie stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,4 %. Damit deckte die Kernenergie 2021 6,1 % des Primärenergieverbrauchs.

40 % Erneuerbaren-Anteil im Strommix

2021 betrug die gesamte Brutto-Stromerzeugung 588,1 TWh (Netto: 556,5 TWh). Die Struktur der Bruttostromerzeugung setzt sich mit 39,7 % Erneuerbare, 15,3 % Erdgas, 18,8 % Braunkohle, 9,3 % Steinkohle, 11,7 % Kernenergie sowie sonstige Energien 5,2 % zusammen. Der Stromerzeugungsmix ist insbesondere durch folgende Faktoren bestimmt worden: Die im Vergleich zum Vorjahr ungünstigere Windsituation, die Kosten bzw. Preise für Braunkohle, Steinkohle und Erdgas sowie die CO2-Preise.

Ausblick

Der russische Angriff auf die Ukraine im Frühjahr 2022 hat zu starken Preiserhöhungen auf den internationalen Öl-, Erdgas- und Steinkohlemärkten geführt. Diese Preisausschläge sind mit erheblichen Auswirkungen auf die Verbraucherpreise für Mineralölprodukte, Erdgas und Strom in Deutschland verbunden. Vor dem Hintergrund der hohen Abhängigkeit Deutschlands von russischen Erdgas-, Erdöl- und Steinkohlelieferungen sind die Anstrengungen der Politik besonders darauf gerichtet, auch künftig die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten. Dies soll über eine stärkere Diversifizierung der Bezüge von Erdgas, Erdöl und Steinkohle sowie über den massiven und vereinfachten Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland erfolgen.


Mehr dazu…