Energie in Deutschland: Zahlen und Fakten 2021
Eckdaten des deutschen Energiemarktes
Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 418,5 Mio. t Steinkohleeinheiten Energie verbraucht. Damit gehört Deutschland weiterhin zum Kreis der weltweit zehn größten Energiemärkte. Der Primärenergieverbrauch entspricht 118 kg SKE pro 1.000 € Bruttoinlandsprodukt. Im weltweiten Durchschnitt war der Energieverbrauch 2021 – gemessen an der Wirtschaftsleistung – doppelt so hoch wie in Deutschland.
Mineralölverbrauch sinkt
Der Inlandsverbrauch an Mineralölprodukten betrug 2021 rund 86,2 Mio. t (2020: 89,5 Mio. t). Die Basis für die Versorgung sind die Rohöleinfuhren, da rechnerisch nur 2 % des Bedarfs aus inländischer Förderung gedeckt werden können. Zwei Drittel der Verbrauchsbereiche entfielen auf den Verkehrssektor. Das verbleibende Drittel verteilte sich auf die Industrie sowie den Sektor Haushalte, Gewerbe und Dienstleistungen.
Leicht steigender Erdgasverbrauch
Der Primärenergieverbrauch an Erdgas betrug rund 1.012,2 TWh (2020: 965,3 TWh). 31 % entfielen auf die Beheizung von Privathaushalten. Die Industrie war mit 37 % am Erdgasverbrauch beteiligt. 95 % des Erdgasbedarfs werden durch Importe gedeckt. Die Einfuhren erfolgten zu rund 95 % über Pipelines und zu etwa 5 % als verflüssigtes Erdgas (LNG). Wichtigster Lieferant war Russland, gefolgt von Norwegen und den Niederlanden.
Erhöhte Braunkohlenförderung
In Deutschland wurden 2021 rund 126,3 Mio. t Braunkohle gefördert, und zwar ausschließlich im Tagebau. Schwerpunkt der Braunkohlennutzung ist die Stromerzeugung. Die Fördermenge des Jahres 2021 erhöhte sich um 17,6 %, war aber niedriger als im Jahr 2019 mit 131,3 Mio. t.
Anstieg der Steinkohlenimporte
Die deutschen Steinkohlenimporte sind 2021 um rund 31 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der größte Steinkohlenlieferant für Deutschland ist Russland mit einem Anteil von fast 50 %. Darauf folgen die USA mit 17,3 %, Australien mit 13,4 %, Kolumbien mit 5,6 % und Polen mit 3,9 %. Besonders stark erhöhten sich die Importe aus Russland – und zwar um 42,8 %.
Kernenergieverbrauch erhöht sich
Der Primärenergieverbrauch an Kernenergie stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,4 %. Damit deckte die Kernenergie 2021 6,1 % des Primärenergieverbrauchs.
Ausblick
Der russische Angriff auf die Ukraine im Frühjahr 2022 hat zu starken Preiserhöhungen auf den internationalen Öl-, Erdgas- und Steinkohlemärkten geführt. Diese Preisausschläge sind mit erheblichen Auswirkungen auf die Verbraucherpreise für Mineralölprodukte, Erdgas und Strom in Deutschland verbunden. Vor dem Hintergrund der hohen Abhängigkeit Deutschlands von russischen Erdgas-, Erdöl- und Steinkohlelieferungen sind die Anstrengungen der Politik besonders darauf gerichtet, auch künftig die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten. Dies soll über eine stärkere Diversifizierung der Bezüge von Erdgas, Erdöl und Steinkohle sowie über den massiven und vereinfachten Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland erfolgen.