Energie in Deutschland: Energiepläne der neuen Bundesregierung
Die Energiepläne der neuen Bundesregierung finden sich in den Vereinbarungen des Koalitionsvertrags sowie in einem ersten Maßnahmenpaket für ein Klimaschutz-Sofortprogramm, das der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, im Januar 2022 im Rahmen einer „Eröffnungsbilanz Klimaschutz“ vorgestellt hat. Mit der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar 2022 sind einige der im Januar vorgestellten Pläne jedoch bereits von den geopolitischen Entwicklungen eingeholt worden.
Russland-Ukraine-Krieg rückt Energiesicherheit in den Fokus
Als unmittelbare Folge des Kriegs in der Ukraine plant die Bundesregierung, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern – vor allem aus Russland – schneller zu reduzieren. Das betrifft vor allem die Nutzung und den Import von Steinkohle, Rohöl und Erdgas. Laut dem BMWK-Fortschrittsbericht Energiesicherheit zielen diese Maßnahmen vor allem auf den Ausbau und die Nutzung von nationalen Reserven für Erdgas, Steinkohle und Öl durch Vertragsumstellungen auf andere Lieferländer sowie durch den Aufbau zusätzlicher Importinfrastruktur für per Schiff transportiertes verflüssigtes Erdgas (LNG) ab. Das BMWK geht davon aus, das Deutschland mit den ergriffenen Maßnahmen bei Steinkohle und Öl bereits bis Jahresende 2022 weitgehend unabhängig von russischen Einfuhren sein kann und bei Erdgas eine schrittweise Reduktion auf etwa 10 % des Gasverbrauchs bis Sommer 2024 möglich ist.