06/03/2019: World Energy Issues Monitor 2019

Energiewende, Europa und E-Fuels – Energiethemen 2019

Die aktuelle Themenlandkarte zu Energiefragen in Deutschland 2019 konzentriert sich auf die politischen Rahmenbedingungen: Zusammenhalt der EU, das Design der europäischen Energiemärkte sowie die Energiewende mit ihren Komponenten Erneuerbare Energien, E-Storage, innovativer Verkehr und Energieeffizienz. Im Bereich der Digitalisierung konnte zunehmend mehr Expertise aufgebaut werden und Führungskräfte setzen ihre Strategien verstärkt um. Ganz anders im energiepolitischen Bereich: Unterschiedliche Prioritäten in Europa konterkarieren teils vollständig die Energiewendestrategien der Nachbarländer. Während Deutschland den Kohleausstieg fahrplanmäßig koordiniert, laufen im Nachbarstaat Polen die Vorbereitungen für den Neuaufschluss eines Braunkohletagebaus nahe der deutschen Grenze.

Die Energie- und Klimapolitik hat sich in Deutschland zu einem vollumfänglichen sozioökonomischen Thema entwickelt. Dabei werden nicht nur die Auswirkungen der nationalen Klimapolitik (u.a. im Rahmen der Empfehlungen der Kohlekommission) diskutiert, sondern auch und vor allem der zukünftige europäische Zusammenhalt, insbesondere im Hinblick auf den Brexit und seine Folgen. Diese Themen sind im globalen Vergleich weniger stark ausgeprägt. Weltweit dominieren energiepolitisch eher Themen wie das generelle Wirtschaftswachstum und die Rohstoffpreise, sowie Chinas Wachstum.

Positiv entwickelten sich die Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, die im letzten Jahr noch Grund für eine starke Unsicherheit der Entscheider waren. In diesem Jahr sind sie konkrete Handlungsprioritäten. Das ist ein klares Signal, dass der Energiesektor mehr Erfahrung bei der Nutzung von digitalen Technologien gewonnen hat und die Implementierung nun voranschreitet. Auch das Internet of Things und Blockchain haben eine geringere Unsicherheit im Vergleich zum letzten Jahr, auch wenn sich nachhaltige Geschäftsmodelle in der Breite noch nicht etabliert haben.

Wie viele Studien im vergangenen Jahr gezeigt haben, benötigt die Energiewende den Einsatz von synthetisch erzeugten, sogenannten „grünen“ Brenn- und Kraftstoffen. „Für ehrgeizige Klima- und Energieziele brauchen wir Power-to-X in erheblichem Umfang,“ sagt Carsten Rolle, Geschäftsführer des Weltenergierates Deutschland. Die Bemühungen, Power-to-X und die damit hergestellten E-Fuels als dritte Säule der Energiewende zu etablieren, zeigen sich in Deutschland in einer im globalen Vergleich deutlich höheren Wichtigkeit der Wasserstoffwirtschaft. Nur Neuseeland und Island weisen eine ähnliche Priorisierung der Wasserstoffwirtschaft auf. „Es geht jetzt darum, einen globalen Markt für Power-to-X zu schaffen,“ fordert Rolle.

Der komplette World Energy Issues Monitor 2019, inkl. interaktivem Online Tool und detailliertem Bericht ist hier abrufbar.

Ansprechpartner

Robin Höher
Senior Manager
T: (+49) 30 2028 1626
E: hoeher@weltenergierat.de