
Energie in Deutschland: Zahlen und Fakten
– Der Energieverbrauch in Deutschland sank im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 1,2 % auf 359,2 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (Mio. t SKE).
– Die beiden wichtigsten Herkunftsländer der nach Deutschland gelieferten Energierohstoffe waren 2024 Norwegen und die USA.
– Erneuerbare Energien trugen 2024 mit 20 % zum Primärenergieverbrauch und mit 55 % zur Deckung des Brutto-Stromverbrauchs im Inland bei.
– Die außenwirtschaftliche Energie-Nettorechnung (Importe minus Exporte) hat sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Mrd. € auf 74,3 Mrd. € verringert, war aber immer noch um 76 % höher als 2020.
– Die Treibhausgas-Emissionen lagen 2024 um 48,2 % unter dem Niveau von 1990.
Im Jahr 2024 war der Energieverbrauch in Deutschland erneut rückläufig. Bei einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung und milden Temperaturen sank der Primärenergieverbrauch auf 10.529 PJ (359,2 Mio. t SKE). Dies entspricht einem Rückgang um 1,2 % gegenüber dem Vorjahr und einem Minus von fast 30 % gegenüber 1990. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug 4,3 t SKE. Die Energieeffizienz ist weiterhin gestiegen – gemessen am Energieverbrauch pro Einheit Wirtschaftsleistung.
Deutschland bleibt stark von Energieimporten abhängig. Der Importanteil lag 2024 bei 98 % für Mineralöl, 95 % für Erdgas und 100 % für Steinkohle. Wichtigste Herkunftsländer für fossile Energieträger waren Norwegen und die USA. Der Wert der Energieimporte sank um 9,3 % auf 107,9 Mrd. €, lag aber immer noch 76 % über dem Niveau von 2020.
Die Stromerzeugung erreichte 493,4 TWh brutto, wovon 57,6 % auf erneuerbare Energien entfielen. Photovoltaik verzeichnete mit +19,4 % den stärksten Zuwachs, während Windkraft leicht rückläufig war. Die installierte Leistung stieg auf 263,6 GW, davon 71 % auf EE-Anlagen. Die Nettoimporte von Strom beliefen sich auf 24,3 TWh – mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr. Der Stromverbrauch legte leicht um 1,4 % zu, vor allem in Industrie und Haushalten.
Im Wärmemarkt blieb Mineralöl mit einem stabilen Inlandsverbrauch von 86,4 Mio. t zentral. Beim Erdgasverbrauch wurde ein Anstieg um 4,4 % auf 843,8 TWh verzeichnet. Die LNG-Importe über schwimmende Terminals (FSRU) machten 8 % der Gesamtimporte aus. Deutschland verfügt mit 251 TWh über die größten Erdgasspeicherkapazitäten in der EU.
Die Braunkohleförderung ging um über 10 % zurück, ebenso wie der Einsatz von Steinkohle zur Stromerzeugung. Der Kohleanteil im Strommix sank weiter zugunsten von Erdgas und erneuerbaren Energien. Die Kernenergie wurde 2024 erstmals nicht mehr genutzt.
Die CO₂-Emissionen sanken auf 572,5 Mio. t, 3,6 % weniger als 2023. Damit liegen die Emissionen 48,2 % unter dem Wert von 1990. Vor allem im Stromsektor gingen die Emissionen zurück; in der Industrie war ein leichter Anstieg zu verzeichnen.
Ein Ausblick der norwegischen DNV prognostiziert bis 2050 einen Rückgang des Energieverbrauchs um ein Drittel und einen EE-Anteil von fast 75 %. Der Strombedarf soll sich verdoppeln, die Spitzenlast bis 2050 auf 135 GW steigen. Der Wasserstoffbedarf könnte auf 7,1 Mio. t anwachsen. Insgesamt seien rund 3,3 Billionen € an Investitionen in die Energieinfrastruktur erforderlich – jährlich etwa 2 % bis 2,5 % des BIP.